Markus Rupprecht wurde 1981 in Wiesent bei Regensburg geboren. Seine Musikalität wurde von einem umfassenden kirchenmusikalischen Umfeld geprägt, das ihn früh mit einer großen Bandbreite an Chor-, Orgel- und Orchestermusik in Berührung brachte.
Er studierte Kirchenmusik, Orgel und Cembalo an den Musikhochschulen in Regensburg und Piteå (Schweden) und an der Universität für Musik Wien. Seine Lehrer sind Michael Radulescu, Hans-Ola Ericsson, Stefan Baier, Franz Josef Stoiber und Johannes Hämmerle.
Nach dem Studium war Markus Rupprecht zunächst als Assistent des Dom-kapellmeisters am Dom zu Eichstätt, danach als Kirchenmusiker an der Benediktiner-abtei Scheyern tätig. Seit 2012 unterrichtet Markus Rupprecht in den Fächern Orgel-literaturspiel und Liturgisches Orgelspiel/Improvisation an der Hochschule für katholische Kirchenmusik und Musikpädagogik Regensburg. Dort wurde er 2019 zum Prorektor gewählt und 2021 zum Honorarprofessor bestellt.
Markus Rupprecht war und ist in vielen Ländern Europas, darüber hinaus in Mexiko, Kuba und Russland, sowie bei Rundfunk-, Fernseh- und CD-Aufnahmen hauptsächlich als Organist aber auch als Cembalist und Dozent auf Meisterkursen zu hören.
Sein Musizieren ist von extremem Ausdruckswillen, kindlicher Neugier, tiefer Ernsthaftigkeit, fundiertem Wissen und unverkrampfter Intuition geprägt. Einen Schwerpunkt seiner künstlerischen Aktivitäten bildet die Beschäftigung mit der Musik und Gedankenwelt Messiaens. Zwischenstationen und Ergebnisse dieses Prozesses sind die Aufführung des gesamten Orgelwerks in der Saison 2007/2008 sowie die Mitautorschaft am Artikel über den großen französischen Komponisten in Jon Laukviks drittem Teil der Orgelschule zur historischen Aufführungspraxis.
Bei verschiedenen Wettbewerbsteilnahmen hat Markus Rupprecht auch Aus-zeichnungen und Preise verbuchen können, unter anderem beim Deutschen Musikwettbewerb.
Programm:
Gustav Merkel (1827–1885): Sonate Nr. 6 e-Moll op. 137, 1. Satz „Aus tiefer Noth schrei ich zu dir“
Johann Sebastian Bach (1685–1750): Sei gegrüßet Jesu gütig (a diverse Partite) BWV 768, Choral, Variationes I – IV, VII – XI
Jehan Alain (1911–1940): Deuxième Fantaisie
Zum Programm:
Gustav Merkel wirkte als Organist an der Dresdner Kreuzkirche. Seine zahlreichen Orgelkompositionen, darunter neun Orgelsonaten, gehörten seinerzeit zu den meistgespielten in Deutschland. Der heute zu hörende erste Satz sechsten Sonate bedient sich Merkel Luthers bekannter Nachdichtung des Bußpsalms 130 „Aus tiefer Not schrei ich zu dir“. Theologisch sehr interessant ist ein zweites Choralzitat in der Mitte des Satzes: „Wie schön leuchtet der Morgenstern“.
Die Choralpartita „Sei gegrüßet Jesu gütig“ BWV 768 meditiert über das Fastenlied von Christian Keimann aus dem Jahre 1663. Bachs vier erhaltene Choralpartiten entstanden bereits zu seiner Jugendzeit. Nur an BWV 768 hat er auch in späteren Schaffensperioden weitergearbeitet und neue Variationen hinzugefügt. Somit gilt diese Partita als Abschluss und Höhepunkt dieser musikalischen Form.
Jehan Alains zweite Fantasie entstand im Jahre 1936...